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Ein besonderer Workshop

Räuchern mit den Schätzen der Natur.

Es ist nun wieder die Zeit des Jahres, in der in vielen Haushalten ans Räuchern gedacht wird. Vielerorts räuchert man in den Raunächten, meist zumindest in der Heiligen Nacht, zu Weihnachten. Dass man verschiedenste Harze, Kräuter und Mischungen daraus in Rauch aufgehen lässt, hat lange Tradition. Wussten unsere Vorfahren oft noch, warum gerade jenes Material verwendet wurde, machen wir es heute manchmal bloß, „weil wir das immer so gemacht haben“. Dabei entgeht einem oft die Erkenntnis, was die Räuchermittel überhaupt bewirken können. Durch den aufsteigenden Rauch gelingt der Überlieferung nach die Verbindung nach oben. Schutzräucherungen und generelle Reinigung sind beliebte Beweggründe. Dazu kommt, wie wir mittlerweile sogar wissenschaftlich belegt wissen, eine gesundheitliche Funktion. Heilräucherungen setzt man gegen Arthritis, Hauterkrankungen, Kopfschmerzen, Menstruation- und Nervenleiden, Wirbelsäulenbeschwerden und viele andere Befindlichkeitsstörungen ein. Dass Weihrauch desinfiziert, ist mittlerweile wieder weithin bekannt. Die wenigsten Bewohner unserer Breiten vermuten aber hinter heimischen Gehölzen, Pilzen und Kräutern diejenigen perfekten Räucherstoffe, die sie tatsächlich sind.

Was sind Raunächte?

Im Großteil Österreichs kennen wir zumindest vier Raunächte. Bis zu zwölf sind es tatsächlich, je nach Region variiert ihre Anzahl. Eines haben sie alle gemein: Sie sind zwischen der Wintersonnenwende am 21. Dezember und dem Dreikönigstag am 6. Jänner angesiedelt.

In dieser Zeit „zwischen den Jahren“, wie sie gerade in unserem Sprachraum oft genannt wird, gelten andere Gesetze. Das nimmt man zumindest im Brauchtum an. In der Mythologie spricht man von einem Zeitfenster, in dem die Naturwissenschaft Pause hat, dafür aber der Kontakt in eine andere Welt leichter fällt. Der Verbindung zu unseren Ahnen, anderen Wesen und dem ganzen Kosmos kommt in den Raunächten große Bedeutung zu. Rituale, um die „wilde Jagd“, wie solche Gestalten zwischen Tier und Mensch genannt werden, fernzuhalten, gibt es unzählige in unserer jüngeren Geschichte. Man sagt, dass man in der Heiligen Nacht keine Wäsche am Ständer lassen soll? Die wilde Jagd könnte sich dort verfangen, also nichts wie weg damit! Der allseits bekannte Weihnachtsputz hat den gleichen Ursprung – ob man nun traditionell lebt, oder nicht.

Rechtzeitig zur Adventzeit gab es nun unseren Workshop zum Räuchern. Dabei wurde nach einer theoretischen Einführung mit ausführlichem Skript ein Holz-Adventkalender mit vielfältigen Kräutern, Wurzelteilen und Harzen gefüllt. Angelika Eisl, vom Kräuterkreisl, hat uns erklärt, welche Bräuche es rund ums Räuchern gibt und wie Räuchern wirkt. Nachdem alle Kursteilnehmer ihren ganz persönlichen Kräuter-Adventkalender zusammen gestellt haben, gab es noch eine Jause aus Angelikas Küche. Nun sind wir bestens fürs Räuchern in der Advent- und Weihnachtszeit gerüstet!


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